Soll ich mich scheiden lassen?…
Wenn Ihnen diese Frage häufig in den Sinn gekommen ist, befindet sich Ihre Ehe möglicherweise in der Krise.
Jedoch sind die bloßen Überlegungen an der Scheidung nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass Ihre Ehe tatsächlich vorbei ist… auch wenn es sein könnte.
Die Wahrheit ist: Die Entscheidung, sich scheiden zu lassen hat weitreichende Folgen, die unter Umständen sich jahrelang auswirken können.
Sehr oft ertappt man sich bei lautlosen Gesprächen mit sich selbst:
„Ich weiß, dass eine Ehe nicht immer einfach ist. Jeder hat manchmal seine Höhen und auch Tiefen. Doch es scheint, als hätten wir nur Tiefen für eine lange, lange Zeit!“
„Soll ich für die Kinder verheiratet bleiben? Werden sie es besser haben? Oder ist es für die Kinder schlimmer, zusammen zu bleiben?“
„Was ist, wenn ich bleibe und sich nichts ändert?“
„Was, wenn ich gehe und herausfinde, dass ich einen Fehler gemacht habe? Oder, noch schlimmer, was ist, wenn ich gehe und dann für den Rest meines Lebens allein bin? Was, wenn mich niemand mehr haben will?“
Kommen Ihnen diese Dialoge bekannt vor?
Wenn sich diese Dialoge nach einer Unterhaltung anhören, die Sie mit sich selbst geführt haben, verzweifeln Sie nicht. Die Tatsache, dass Sie immer noch kämpfen, bedeutet, dass Ihre Ehe noch nicht vorbei ist. Sie befinden sich andererseits aber auch nicht gerade im Eheglück.
Wichtig ist, dass Sie erkennen, wo Sie sich befinden. Wenn Sie Ihre Gefühle verbergen und sich für Jemanden ausgeben, der Sie nicht sind, dann verschwenden Sie nur Ihre Energie für die Aufrechterhaltung eines Scheins und leben in der ständigen Angst, andere könnten Sie durchschauen.
Also, wo befinden Sie sich, wenn Sie nicht glücklich verheiratet sind, aber sich auch noch nicht bereit sehen für eine Scheidung?
Die Frage ist einfach zu beantworten: Sie fühlen sich unglücklich!
Aber woher wissen Sie, ob Ihr Leid „in Ordnung“ ist oder ob Sie die Grenze überschritten haben und bald vor der Scheidung stehen?
Häufig erkennen die Beteiligten nicht, wie ernst es um ihre Beziehung steht. Die folgenden Punkte sind die häufigsten Anzeichen dafür, dass die Ehe in Gefahr ist oder möglicherweise bereits kaputt ist.
1. Wie ständiges Nörgeln jede Beziehung zerstört
Es ist ganz normal, dass Sie mit Ihrem Ehepartner nicht über alles einer Meinung sind.
Aber dies ist dann ungewöhnlich, wenn sich Ihre anfängliche Missbilligung von einer bloßen Meinungsverschiedenheit darüber, was Sie mögen oder wollen, zu einer solchen über Ihren Ehepartner als Person ändert und damit die Kritik ausschliesslich die Person des anderen ins Visier nimmt.
Je länger Sie sich gegenseitig kritisieren und herabwürdigen, umso leichter wird sich die Verachtung in Ihrem Alltag einnisten und das kann zu fatale Folgen in einer Ehe führen.
Wenn Sie und Ihr Ehepartner anfangen, sich gegenseitig zu kritisieren, konzentrieren Sie sich auf alles, was in der Beziehung miteinander nicht stimmt. Sie fokussieren sich auf das, was in Ihrer Beziehung nicht in Ordnung ist. Wenn Sie das tun, beginnen Sie aber zu vergessen, was an Ihrer Beziehung tatsächlich wichtig und zugleich richtig ist.
Während alleinige Kritik vielleicht kein Zeichen dafür ist, dass Sie sich scheiden lassen müssen, ebnet sie doch den Weg für die Entwicklung noch schärferer Verhaltensweisen. Und wenn Kritik zu einem ständigen Begleiter in Ihrer Ehe wird, öffnen Sie die Tür für den größten Ehekiller überhaupt: die Verachtung. In welcher Form die Verachtung auch auftritt, sie wirkt immer vergiftend auf eine Beziehung, da sie Abneigung ausdrückt.
2. Respekt ist nicht angebracht. Verachtung ist in Ordnung.
Haben Sie zu verletzenden Äußerungen gegriffen, um Ihren Partner mundtot zu machen? Oder wurden Ihnen unerwartet heftige Attacken um die Ohren gehauen?
Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage für jede gesunde Beziehung. Sobald Sie den Respekt vor Ihrem Ehepartner verlieren (oder umgekehrt), werden Sie spüren, dass Ihr Partner als Gesamtkunstwerk beleidigen, verunsichern, verletzen. Es ist dann „weniger“ als das, was es früher war.
Wenn Respekt Ihre Ehe verlässt, schleicht sich die Verachtung ein.
Ihr Unterbewusstsein produziert diese scharfen Äußerungen nicht grundlos. Sie deuten vielmehr auf einen bestehenden, ungelösten Konflikt hin. Dieser Konflikt hat bereits die Kritik in Ihre partnerschaftliche Kommunikation integriert. Verachtung baut auf diesem Beziehungsschaden auf und verschlimmert ihn nur.
Die Verachtung ist Verspottung, Verurteilung und Verhöhnung. Wenn Sie Ihren Ehepartner verachten, fühlen Sie sich ihm moralisch überlegen. Infolgedessen fühlt sich Ihr Ehepartner wertlos.
Erfahrungsgemäß ist Verachtung der größte Indikator für eine Scheidung. Sie wirkt immer vergiftend auf eine Beziehung, da sie Abneigung ausdrückt. Wenn Sie es nicht kontrollieren, wird es Ihre Ehe zerstören. Punkt.
3. Sie vertrauen Ihrem Ehepartner nicht mehr (oder Ihr Ehepartner vertraut Ihnen nicht).
Vertrauen ist ein sehr wichtiges Fundament in einer Beziehung. Wenn Sie Ihrem Ehepartner nicht vertrauen, können Sie sich in Ihrer Ehe nicht geborgen fühlen. Wenn Sie sich nicht geborgen fühlen, werden Sie kaum eine stabile, liebevolle Partnerschaft haben können. Ohne Vertrauen ist kein förderliches Miteinander möglich. Ohne Vertrauen kein Erfolg und kein Glück.
Fehlendes Vertrauen ist ein Anzeichen für ein kaputtes Fundament einer Beziehung.
Mangelndes Vertrauen kann in vielen unterschiedlichen Dimensionen und Formen auftreten.
Es gibt den Misstrauensfaktor, der entsteht, wenn Ihr Ehepartner nicht das unternimmt, was er behauptet zu tun. Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit sind nur einige von vielen Faktoren, die Vertrauen ausmachen.
Es gibt dann den Misstrauensschwund, der entsteht, wenn Sie oder Ihr Ehepartner übermäßig besitzergreifend oder eifersüchtig auf den anderen sind.
Und dann ist da noch der Vertrauensverlust, der auf eine Affäre folgt.
Ein Fehlverhalten kann zwar das Vertrauen Ihre Ehe im Laufe der Zeit zerstören. Gerade in persönlichen Beziehungen sind es meist viele kleine Vergehen und Unstimmigkeiten, die Vertrauen langsam, aber sicher schwinden lassen – bis nichts mehr davon vorhanden ist.
Die gute Nachricht ist, dass Vertrauen etwas ist, dass wieder aufgebaut werden kann. Es erfordert zwar sehr viel Zeit, Energie und Engagement. Aber ein Vertrauensverlust an sich allein muss kein Anzeichen für eine Scheidung sein. Es gibt immer einen Anker, der in stürmischen Phasen greift, um Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden. Das habe ich sehr häufig in meinen Gesprächen mit meinen Mandanten bemerkt.
4. Sie reden nicht mehr.
Nicht jeder spricht viel in der Beziehung. In der Regel neigen Frauen dazu, mehr zu reden als Männer. Introvertierte neigen dazu, weniger zu reden als Extrovertierte.
Aber wenn sich eine Person in einer Ehe vollständig weigert mit dem anderen Partner zu reden, dann ist das eine Art Absperrung und Abschottung mit Mauern.
Unter Mauern in der Kommunikation verstehen wir, dass wir unserem Partner gegenüber dichtmachen und abblocken. Besonders Männer greifen zu dieser Strategie. Wir lassen quasi nichts mehr heraus und nichts mehr herein.
Leider ist das Abschotten einer der wichtigsten Ursachen, die in einer Ehe als schädlich bezeichnet werden kann. Mauern ist eigentlich ein Gift für die Partnerschaft und sozusagen ein Ehevernichter.
Der Partner, der die Mauern errichtet hat, antwortet in der auf die Kritik oder Verachtung seines Ehepartners in dem er sich in Schweigen hüllt. Mauern ist dann eine Art Selbstschutz, um Kritik, Vorwürfen und Kränkung zu entgehen. So kommt es dann beispielsweise vor, dass Ehepartner A (sagen wir, die Frau) anfängt, Ehepartner B (den Ehemann) zu kritisieren. Der Mann wehrt sich dann. Aber nachdem er zu viel und zu lange kritisiert wurde, hört er auf, sich zu verteidigen und beginnt, seine Frau einfach zu ignorieren.
Das wiederum lässt seine Frau noch kritischer werden. Sie ist noch mehr hinter ihrem Mann her. Also redet er noch weniger. Und immer weiter geht es, bis das Paar überhaupt nicht mehr redet. Dieser Mangel an Kommunikation führt zu noch mehr Streitereien, Misstrauensanfällen und Abwehrmechanismen. Mauern lässt unseren Partner hilflos zurück. Manchmal weiss er nicht einmal, weshalb wir mauern. Langfristig ist Mauern Gift für die Partnerschaft und kann eine Beziehung zerstören.
5. Es wird immer ein Kampf sein… und sonst gar nichts.
Wenn Sie und Ihr Ehepartner anfangen, die ganze Zeit über alles zu streiten, ist Ihre Ehe in ernsten Schwierigkeiten. Niemand will in einem ständigen Zustand der Unruhe leben. Was jedoch möglicherweise weniger offensichtlich ist, dass das NICHT zu streiten für Ihre Ehe genauso schädlich sein kann wie ständiges Streiten.
Wenn Sie und Ihr Ehepartner nie über etwas anderer Meinung sind, stehen die Chancen gut, dass Sie nicht ehrlich zueinander sind. Dieser Mangel an Ehrlichkeit wird sich schließlich auf das Innere Ihrer Ehe auswirken. Wenn das passiert, bricht Ihre Ehe – die vielleicht möglicherweise im äußeren Umfeld vielleicht perfekt aussieht – von innen aber heraus vollständig zusammen.
Ein weiteres Anzeichen für eine Scheidung kann die Art und Weise sein, wie man sich streitet.
Wenn Sie und Ihr Ehepartner in der Lage sind, einander zu respektieren, auch wenn Sie über etwas anderer Meinung sind und sogar wenn Sie gegeneinander ankämpfen, kann Ihre Meinungsverschiedenheit durchaus vorteilhaft sein. Aber wenn Sie anfangen, Ihre Meinungsverschiedenheiten persönlich zu nehmen, werden Ihre Streitereien zu schädlichen Folgen führen. Diese persönlichen Auseinandersetzungen sind es, die Ihrer Ehe wohl möglich schaden.
6. Einer von Ihnen ist in eine Affäre verwickelt.
Entgegen der landläufigen Meinung können Ehen eine Affäre überleben. Aber nur wenige Ehen können überleben, wenn ein Partner eine Affäre hat, die er nicht beenden will.
Die meisten Leute denken, dass eine „Affäre“ definiert ist als Sex mit jemandem, der nicht der Ehepartner ist. Aber die Definition von „einer Affäre“ als Ausdruck der Sexualität verfehlt den Sinn.
Die Wesen einer Affäre ist nicht nur Sex. Es ist Verrat – ein Vertrauensbruch. Ihre Ehe wird selbst bei einer „emotionalen Affäre“ Ihres Ehepartners, der eine Beendigung ablehnt möglicherweise leiden. Sie können das Vertrauen nicht wiederherstellen, wenn Ihr Ehepartner weiterhin die Grenzen der Ehe überschreitet.
Wenn Ihr Ehepartner sich weigert, seine Affäre zu beenden, sagt er im Wesentlichen, dass er sich mehr um seine Affäre als um Sie kümmert. Unter den vielen möglichen Scheidungsgründen ist eine Affäre für viele am schwersten zu ertragen. Wenn Frau oder Mann fremdgegangen sind, ist dies bereits schmerzhaft – wiederholte Seitensprünge mit derselben Person können jedoch als besonders schlimmer Verrat empfunden werden.
Scheidung wegen Affäre? Eine Trennung auf Zeit verschafft oftmals mehr Klarheit. Eine Trennung auf Zeit könnte den nötigen Anreiz liefern, eine endgültige Entscheidung zu treffen.
7. Ihr Ehepartner ist gewalttätig.
Körperlich.
Körperliche Gewalt ist nie in Ordnung. Niemals. Wenn Ihr Ehepartner Sie oder Ihre Kinder körperlich misshandelt, müssen Sie unbedingt von dort weg. Sie müssen an einen sicheren Ort gelangen. Nachdem Sie das getan haben, brauchen Sie eine Scheidung. Punkt.
Emotional.
Emotionaler Missbrauch ist möglicherweise nicht so augenscheinlich wie physische Gewalt. Aber es kann genauso schädlich sein. Wenn Ihr Ehepartner Sie immer anschreit, Sie herabsetzt und Ihnen das Gefühl gibt, dass Sie Dreck sind, ist das ein großes Zeichen dafür, dass Ihre Ehe in der Krise steckt. Sie müssen beide entweder ernsthafte in eine Eheberatung investieren oder anfangen, über eine Scheidung nachzudenken.
Finanziell.
Die am meisten übersehene Art von Übergriffen ist der finanzielle Übergriff. Finanzieller Missbrauch kann direkt sein, d.h. Ihr Ehepartner kontrolliert das gesamte Geld und wird Ihnen keine geben. Oder finanzieller Missbrauch kann indirekt sein, d.h. Ihr Ehepartner verspielt alles, was Sie haben. Beide können für eine Beziehung verheerende Folgen haben.
Wenn Ihr Ehepartner missbräuchlich ist und sich weigert, sich zu ändern, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass Sie eine Scheidung benötigen.
8. Einer von Ihnen ist abhängig von Drogen, Alkohol oder etwas anderem, was destruktiv ist.
Mit jemandem verheiratet zu sein, der Suchtprobleme hat, ist wirklich schwer. Es spielt keine Rolle, ob die Sucht nach Drogen, Alkohol, Glücksspiel oder Pornografie besteht. Selbst die stärkste Ehe kann durch jede Art von unkontrolliertem Drogenmissbrauch in Frage gestellt werden. Eine Sucht hat tatsächlich ein sehr zerstörerisches Potential, nicht nur für den Abhängigen, sondern auch für den Partner.
Die gute Nachricht ist, dass, wenn der süchtige Ehepartner bereit ist, an seiner Sucht zu arbeiten, er wiederhergestellt werden kann. Normalerweise hilft ein Heilungsprozess auch bei der Erneuerung ihrer Ehe. Das bedeutet aber nicht, dass Sie automatisch eine Scheidung brauchen, nur weil Ihr Ehepartner eine Suchterkrankung hat.
Der Weg zur Genesung kann jedoch lang und beschwerlich sein. Es handelt sich meistens um einen Prozess, der unbedingt mit professioneller Hilfe gemeistert werden sollte. Ein Entzug ist kein Zuckerschlecken, aber es ist möglich mit Unterstützung und Zusammenhalt den Entzug und die damit zusammenhängenden Folgen zu meistern.
Wenn Sie mit jemandem verheiratet sind, der ein Suchtproblem hat, sollten Sie abwägen, ob Sie stark genug sind, diese Phase mit Ihrem Partner durchzustehen oder Sie doch Ihre Ehe überdenken müssen. Dies gilt natürlich nur dann, wenn Ihr Ehepartner nicht eingesteht, dass er ein Problem hat oder keine Unterstützung bekommt, dann wird seine Genesung – und die Fortsetzung Ihrer Ehe! – ausgeschlossen.
9. Sie können nicht aufhören, über das Leben ohne Ihren Ehepartner zu denken.
Jeder, der schon lange verheiratet ist, hat sich gelegentlich gefragt, wie das Leben ohne seinen Ehepartner aussehen würde. Es ist nur menschlich, darüber nachzudenken, was wir nicht haben. Die Gefahr ist die Häufigkeit dieser mentalen Vorgänge, die möglicherweise in eine Gefahrensituation einmünden.
Glücklich verheiratete Menschen verbringen ihre Zeit nicht mit dem Gedanken an einer Scheidung.
Sicher, jeder fragt sich manchmal, ob das Rasen nicht mit jemand anderem grüner sein könnte. Aber für glücklich verheiratete Menschen ist der willkürlich geplante Gedanke an einer Scheidung nur eins: willkürlich.
An eine Ehescheidung öfters zu denken oder komplexe Träumereien darüber zu konstruieren, wie das Leben als Einzelperson aussehen könnte, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Ihre Ehe in Schwierigkeiten steckt. Wenn Sie so weit gegangen sind, dass Sie bereits eine Fluchtstrategie getroffen haben, ist das ein ernsthaftes Anzeichen für eine Scheidung.
10. Der Ehepartner und/oder Sie bestehen darauf, das „Schuldzuweisungsspiel“ zu spielen.
Eine gute Ehe erfordert eine gute Kommunikation. Aber Sie können keine gute Kommunikation haben, wenn Sie und Ihr Ehepartner sich ständig gegenseitig Anschuldigungen und auch Vorwürfe zuschieben.
Schuldzuweisungen beenden die echte Kommunikation. Wenn ein Ehepartner anfängt, den anderen für etwas zu beschuldigen, ist es nur natürlich, dass der beschuldigte Ehepartner beginnt, sich zornig und verteidigend zu verhalten. Er kann dann ebenfalls anfangen, den angreifenden Ehepartner zu beschuldigen. Bald streiten beide Ehepartner darüber, worin die andere Person sich irrt, anstatt darüber zu reden, was das eigentliche Problem ist.
Außerdem hören Sie auf zu kommunizieren, sobald Sie und Ihr Ehepartner in diesem Schuldzuweisungskampf gefangen sind. Sie beide konzentrieren sich darauf, Ihre Argumente vorzubringen. Keiner von Ihnen hört auf den anderen. Beide reden nicht mehr miteinander. Sie schreien sich nur an und das ist nicht produktiv.
Natürlich wird nicht jede Unterhaltung, die ein Ehepaar führt, friedlich und perfekt sein. Manchmal wollen wir alle unseren Ehepartnern (zu Recht oder zu Unrecht) die Schuld geben, wenn wir wütend sind. Aber wenn die Schuldzuweisung zum „unverzichtbaren“ Werkzeug wird, um in einer Ehe Gespräche zu führen, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass diese Ehe in der Krise steckt.
11. Sie berühren sich nicht mehr.
Sex ist ein wichtiger Bestandteil der Ehe. Es ist das, was die Ehe anders macht als die Freundschaft. Wenn Sie und Ihr Ehepartner nicht mehr miteinander intim sind wird Ihre Ehe leiden.
Ihre Ehe leidet aber noch mehr, wenn Sie und Ihr Ehepartner aufhören, sich gegenseitig zu berühren.
Ohne Berührungen kann ein Mensch nicht leben. Um emotionell und körperlich gesund zu sein, ist ein Mindestmaß an Hautkontakt nötig.
Eine Berührung muss nicht unbedingt sexuell sein. Umarmungen, Händeschütteln oder bewusste Berührungen am Unterarm und Schulter, alles zählt. Sie sind alle Formen der Kommunikation und des persönlichen Ausdrucks. Berührungen können ein Gefühl von Lebendigkeit wiedergeben und können im Übrigen eine Menge bewirken.
Wenn Sie und Ihr Ehepartner sich seit Jahren nicht mehr berührt haben, ist das definitiv ein Zeichen dafür, dass Sie auf dem Weg zur Scheidung sind.
12. Sie können sich nicht erinnern, wann Sie das letzte Mal glücklich waren.
Niemand ist die ganze Zeit glücklich. Aber wir alle mögen es, wenn wir viele langanhaltende Glücksmomente in unserem Leben haben.
Wenn Sie sich nicht einmal daran erinnern können, wann Sie das letzte Mal in Ihrer Ehe glücklich waren oder ein Glückserlebnis hatten, ist das ein Problem. Viel schlimmer ist es dann, wenn Ihre Unglücksmomente zu einem Gefühl der Angst oder Depression umgewandelt haben.
Wenn Sie feststellen, dass Sie ständig krank oder depressiv sind (und Sie nicht dazu neigten, vor Ihrer Heirat krank oder depressiv zu sein), kann das ein Zeichen dafür sein, dass etwas in Ihrer Ehe nicht stimmt.
Gleichzeitig muss bei Ihnen keine Depression diagnostiziert werden, um unglücklich verheiratet zu sein. Wenn Sie sich nicht mehr daran erinnern können, wann Sie das letzte Mal mit Ihrem Ehepartner gelacht haben oder Spaß hatten, ist das ein Zeichen dafür, dass Ihre Ehe in Schwierigkeiten steckt.
Ihre Ehe ist mehr negativ als positiv. Jede Ehe hat ihre Höhen und Tiefen. Niemand ist die ganze Zeit überglücklich. Aber wenn die negativen Erfahrungen mit Ihrem Ehepartner die positiven weit überwiegen, ist diese Ehe in Schwierigkeiten.
Verändern kann man aber letztendlich nur das eigene Verhalten. Mithilfe einer Therapie kann möglicherweise erreicht werden „hinter der Maske“ zu schauen und dann vielleicht auch erreichen ehrlich miteinander über Erwartungen, Wünsche usw. zu sprechen.
Mit Zeit, Mühe und einem guten Eheberater können Sie und Ihr Ehepartner von diesen negativen Ausgangswerten positivere Werte und auch Ergebnisse erzielen.
13. Einer von Ihnen ist nicht bereit, an der Ehe zu arbeiten.
It takes two to tango!
Wie das Sprichwort sagt, braucht es zwei für den Tango. Allein können wir nicht Tango tanzen. Solange beide mitmachen, geht der Tanz weiter. Und es beschreibt die Wechselwirkung, die jede Beziehung bestimmt. Wenn Sie an Ihrer Ehe arbeiten wollen, aber Ihr Ehepartner nicht, werden Sie wahrscheinlich nichts verbessern.
Natürlich ist es wahr, dass die Arbeit an sich selber, die Ehe sicherlich verändern wird. Zum Beispiel, wenn Sie schon immer ein Problem mit Ihrem Temperament hatten und Sie zu Anti-Aggressions-Kursen gehen und lernen, es besser zu kontrollieren, haben Sie möglicherweise ruhigere Interaktionen mit Ihrem Ehepartner.
Aber wenn alles Ihrem Ehepartner gleichgültig ist, spielt es auch keine Rolle mehr.
Es gibt so etwas wie den „Punkt ohne Wiederkehr“ in einer Ehe. Wenn Ihr Ehepartner diesen Punkt überschritten hat, ist die Ehe beendet. In diesen Situationen gibt es keine Fragezeichen und Kommas. Es gibt nur einen Punkt, an dem es keine Rückkehr in die Familienbeziehung gibt. Nichts, was Sie tun können, wird das ändern. Wenn Ihr Partner nicht bereit ist, an der Ehe zu partizipieren, ist das leider ein großes Zeichen dafür, dass er mit dem Thema fertig ist.
Finden Sie zu sich selbst
Die Entscheidung, ob man sich scheiden lässt, ist lebensverändernd. Neben den persönlichen Kränkungen, der Wut und der Trauer stehen die Neuregelung der Finanzen, Betreuungsvereinbarungen bezüglich der gemeinsamen Kinder und oft eine Veränderung in der Wohn- und Arbeitssituation an. Das ist ganz schön viel auf einmal.
Egal wie viele Anzeichen Sie vor Augen haben, dass Ihre Ehe vorbei ist, Sie sollten sich bewusst sein, das es immer noch um Ihre Ehe geht. Es ist Ihr Leben! Es zu ändern ist hart!
Wenn Sie sich entscheiden, verheiratet zu bleiben, müssen Sie auch entscheiden, was Sie tun werden, um Ihre Ehe besser zu machen. Andernfalls wird sich nichts ändern.
Wenn Sie sich entscheiden, sich scheiden zu lassen, müssen Sie auch herausfinden, was Ihre nächsten Schritte sind.
Die daraus resultierenden Herausforderungen können manchmal sehr überwältigend sein.
Da der gesamte Entscheidungsprozess so stark einschneidend sein kann, braucht es Zeit… oft braucht es aber viel mehr Zeit!
Für die meisten Menschen erfordert es auch eine Menge an emotionaler Achtsamkeit. Versuchen Sie, den Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren.
Erinnern Sie sich daran, dass jeder Mensch anders ist. Jede Ehe ist einzigartig. Was bei einigen Menschen funktioniert, kann bei anderen kläglich scheitern.
Also, das Beste, was Sie tun können, egal welche Option Sie wählen (auch wenn Sie sich entscheiden, für eine Weile nichts zu tun!) letztendlich müssen Sie zu sich selbst finden. Dazu gehört aber, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen richten.
Erlauben Sie sich, das zu fühlen, was Sie fühlen und das zu wählen, was für Sie richtig erscheint. Unabhängig davon, ob Sie dabei auch Fehler machen und wenn Sie Hilfe benötigen, dann holen Sie es.
Selbsterkenntnis ist ein längerer Prozess. Finden Sie heraus, was Sie wirklich wollen.
Entdecken Sie Ihre Werte, Wünsche und Ziele. Schritt für Schritt werden Sie sich mit der Zeit bis zu dem Punkt vorarbeiten, an dem Sie die überzeugende und endgültige Antwort auf Ihre Frage „Soll ich mich scheiden lassen?“ haben.